Laut Etikett lebte der „Dachsenfranz“ um 1900 in den tiefen Wäldern des Kraichgaus und angrenzender Gebiete. Warum er „König des Waldes“, oder noch viel wichtiger „Dachsenfranz“ (was hat er den armen Tieren getan?) genannt wurde, wird leider offen gelassen. Warum war er so bekannt, dass ihm viele Jahrzehnte später ein Bier gewidmet wird? Hat er vielleicht die Dorfbevölkerung mit seiner Armee Dachse terrorisiert? Man weiß es nicht.
Fakt ist, das Bier wird in Zuzenhausen zwischen Heidelberg und Sinsheim in Baden-Württemberg gebraut. Die Dachsenfranz Braumanufaktur hat neben dem Waldpils noch weitere Biere im Angebot, die vom Antlitz des bärtigen Dachs-Königs geziert werden.
Im Glas ist das Bier gelb und klar, die vergleichsweise hohe Schaumkrone hält sich normal lange. Das Bier riecht nach Gras – die Wiese, nicht die Droge.
Der milde Antrunk ist voller Kohlensäure, während des Genusses entwickelt sich die Herbe, im Abgang ist das Bier feinherb. Noten von Pfeffer sind zu erkennen. Insgesamt merkt man dem Bier an, dass es anders als die großen Industrie-Biere ist, es ist gut genießbar.
Der bärtige Mann auf dem Etikett verleiht dem Design sowohl einen gewissen Charme als auch den Anschein des Altbackenen. Die Schriftauswahl ist leider nicht so prickelnd wie das Bier im Antrunk.
Design